Im Fokus: Warum Japans Börsen nicht nur einen Frühling lang blühen sollten

 

In Japan blühen derzeit nicht nur die Kirschbäume, sondern auch die Aktienmärkte stehen nach einer jahrzehntelangen Dürreperiode wieder in voller Pracht. Für die auch von der jüngsten Konsolidierung ungetrübte Rekordlaune am Kabutocho gibt es nach Ansicht von Fondsmanagerin Lilian Haag gleich mehrere Faktoren – und die sollten noch dazu Nikkei, Topix & Co. nicht nur einen Frühling, sondern langfristig unterstützen. „Ein wichtiger Grund für die steigenden Kurse ist nach jahrzehntelang fallenden Verbraucherpreisen die Rückkehr der Inflation. Dadurch ist das Wachstumsrad wieder in Schwung gekommen und genau darauf hat die Börse lange gewartet“, erklärt sie.

Neben der über Rohstoffe und Energieträger importierten Teuerung habe auch die Regierung Nippons zu dem Preisschub von zuletzt etwa zwei bis drei Prozent beigetragen, indem sie die Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren zu kräftigen Lohnerhöhungen von im Schnitt jeweils rund fünf Prozent gedrängt habe. „Dadurch ist der Verbraucher aus der deflationsbedingten Reserve gelockt worden“, sagt die Fondsmanagerin.


Der neue Nikkei-Rekord kam zum KGV von 15, der alte zum KGV von 60

Und nicht nur beim Konsum habe sich die Lage Japans deutlich verbessert, sondern auch beim Außenhandel. Obwohl Nippon im vergangenen Jahr im Ranking der größten Volkswirtschaften der Welt einen Platz verloren habe und somit aktuell nur noch an vierter Stelle hinter Deutschland rangiere, verfüge das Land traditionell über eine äußerst wettbewerbsfähige Automobil-, Roboter- und Halbleiterindustrie. Hinzu komme jetzt ein Unterhaltungssektor, der mit seinen Konsolen, Spielen und Figuren weltweit führend sei.

Diese Sektoren hätten besonders von der Wechselkursschwäche des Yen profitiert. „Unter dem Strich sehen wir also, dass sowohl die Binnen- als auch die Exportnachfrage deutlich angezogen hat, was sich in steigenden Unternehmensgewinnen und anziehenden Kursen manifestiert“, so die Fondsmanagerin.

Trotz der zurückliegenden Kursrally sei die Bewertung japanischer Aktien im historischen Vergleich aber immer noch günstig. So habe das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) vor rund 34 Jahren, als der Nikkei sein vorangegangenes Rekordhoch markiert habe, bei etwa 60 gelegen. „Jetzt haben wir die 40.000 Punkte im Leitindex gesehen und das KGV liegt gerade einmal bei rund 15. Insofern ist die Börse Nippons deutlich attraktiver geworden“, sagt sie. Auch im internationalen Vergleich sei das Bewertungsniveau damit noch durchaus attraktiv.


Anleger sehen attraktive Alternative zum schwächelnden China

Und schließlich sorge die momentan schlechte Verfassung Chinas dafür, dass Japan von asiatischen Anlegern wieder als durchaus attraktive Alternative zu den Börsen im Reich der Mitte wahrgenommen werde. „Nachdem China über ein Jahrzehnt hinweg Nippon einen intensiven Wettbewerb geliefert hat, leidet das Land jetzt unter handfesten Problemen wie einer aufgrund der Ein-Kind-Politik überalternden Gesellschaft und den Folgen der Verwerfungen am Immobilienmarkt. Auch davon profitieren die Kurs japanischer Aktien“, so die Fondsmanagerin.

 

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