23. Apr. 2024

Lebenszyklusmodelle – eine robuste und maßgeschneiderte bAV-Kapitalanlagelösung.

Das DWS-Lebenszyklusmodell kombiniert attraktive Multi-Asset-Fondslösungen mit altersabhängigen Allokationsgleitpfaden und stellt damit eine flexible Kapitalanlagelösung für die wertpapiergebundene Direktzusage dar.

Dr. Sebastian Kring

Dr. Sebastian Kring

Senior Manager Strukturierung
Martina Regnier

Martina Regnier

Leiterin Pensionslösungen
Jonathan Hopf

Jonathan Hopf

Senior Vertriebsspezialist Pensionslösungen
Pauline Staubert

Pauline Staubert

Produktspezialistin Institutionelle Kunden

Lebenszyklusmodelle – eine robuste und maßgeschneiderte bAV-Kapitalanlagelösung

Die letzten Jahrzehnte waren von einer außerordentlich starken Dynamik an den Kapitalmärkten geprägt. In den 2000er Jahren erlebten die Aktienmärkte während der Dotcom- und Finanzkrise einen Einbruch von mehr als 50 %, gefolgt von entsprechenden Erholungsphasen. Von 2012 bis 2022 sanken die Zinsen auf den Rentenmärkten stark und erreichten negative Werte. Kürzlich erlebten wir zwischen 2022 und 2023 eine abrupte “Zinswende”, begleitet von einem rasanten Anstieg der Inflation. Angesichts des technologischen Wandels und der geopolitischen Risiken ist zu erwarten, dass die Kapitalmärkte auch in Zukunft weiterhin dynamisch bleiben werden. Es ist daher nicht überraschend, dass Unternehmen nach robusten bAV-Lösungen suchen.

Vor diesem Hintergrund setzt sich der anhaltende Trend in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) von einer reinen Leistungszusage hin zu einer beitragsorientierten Leistungszusage (boLZ) fort. Eine moderne Ausgestaltung der boLZ stellt die wertpapiergebundene Direktzusage dar. Diese ermöglicht es Arbeitgebern Finanzierungsrisiken erheblich zu reduzieren, da der Arbeitgeber nur die eingezahlten Beiträge[1] im Versorgungsfall zusagt. In dieser bAV-Lösung wird jedem Mitarbeiter ein Depot zugeordnet, in das der Arbeitgeber und/oder der Mitarbeiter einzahlen. Aus der kapitalmarktgetriebenen Wertentwicklung dieses Depots leitet sich dann der Leistungsanspruch des Mitarbeiters gegenüber dem Arbeitgeber ab. Das Kapitalanlagerisiko für die eingezahlten Beiträge und das damit einhergehende Nachschussrisiko trägt der Arbeitgeber. Für die Wertentwicklung des Depots oberhalb der eingezahlten Beiträge trägt der Mitarbeiter das Kapitalanlagerisiko. Damit rückt das richtige Kapitalanlagekonzept sowohl für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter in den Fokus. Der Arbeitgeber möchte Nachschussrisiken vermeiden, seinen Mitarbeitern jedoch eine attraktive bAV anbieten. Diese profitieren von Renditechancen bei überschaubarem Risiko. Lebenszyklusmodelle als Kapitalanlagekonzept können dieser Interessenslage Rechnung tragen. Bei richtiger Ausgestaltung können sie zur Begrenzung des Nachschussrisikos für Arbeitgeber beitragen und können einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Mitarbeiterbindung an das Unternehmen leisten. Neben einem attraktiven und optimierten Risiko-Rendite-Potenzial in der Kapitalanlage legen viele Mitarbeiter Wert darauf, dass in ihrem Depot kostengünstige Anlageinstrumente liegen und Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden. Diese Aspekte können im Rahmen der bAV-Lösungen der DWS flexibel berücksichtigt werden.

Was sind Lebenszyklusmodelle und wie sieht die optimale Ausgestaltung eines solchen Modells aus?

Lebenszyklusmodelle berücksichtigen das Alter des Mitarbeiters sowie dessen individuelle Risikopräferenz und liefern, bei richtiger Ausgestaltung, eine unter Risiko-Rendite-Aspekten optimierte, altersadäquate Portfolioallokation im jeweiligen Mitarbeiterdepot.

Im Lebenszyklusmodell der DWS wird diese Ausgestaltung durch zwei zentrale Bausteine erreicht:

  1. Breit diversifizierte und Risiko-Rendite optimierte Multi-Asset Fondslösungen: Diese Fonds bieten eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen wie insbesondere Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Durch diese Diversifikation wird das Risiko reduziert, während gleichzeitig Renditechancen genutzt werden – ein wichtiger Beitrag zur Robustheit der bAV-Lösung.
  2. Altersabhängige Allokationsgleitpfade (kurz „Gleitpfade“): Die Portfolioallokation wird durch einen Gleitpfad kontinuierlich an das Mitarbeiteralter angepasst. Jüngere Mitarbeiter können aufgrund des längeren Anlagehorizonts mehr Risiko eingehen und profitieren von höheren Aktienanteilen in ihrem Depot. Ältere Mitarbeiter hingegen finden eine konservativere Allokation mit einem höheren Rentenanteil in ihrem Depot vor. Dadurch wird die bAV-Lösung maßgeschneidert auf das Unternehmen und seine Mitarbeiter zugeschnitten und die Robustheit der Lösung weiter erhöht.

Im Folgenden werden die beiden Bausteine genauer beleuchtet:

Baustein 1 - Multi-Asset Fondslösungen: Bei der Ausgestaltung unseres DWS-Lebenszyklusmodells in der bAV verwenden wir in der Regel bis zu drei Multi-Asset Fonds. Diese Fonds verfügen über ein defensives, moderates bzw. chancenorientiertes Anlageprofil. Wichtig ist, dass diese Anlageprofile breit diversifiziert und gleichzeitig mit einem modernen Kapitalanlagemodell unter Risiko-Rendite-Aspekten optimiert sind. Die moderne Finanzökonomie unterstreicht, dass dies der beste Ansatz ist, um in einem dynamischen Kapitalmarktumfeld langfristig eine optimale risiko-adjustiere Rendite zu erzielen. Zusätzlich können die einzelnen Anlageklassen, wie beispielsweise Aktien USA oder europäische Renten, kostengünstig über ETFs oder aktiv gemanagte Zielfonds innerhalb der Multi-Asset Fondslösung umgesetzt werden. Weiterhin können bei der Auswahl der Anlageinstrumente, sowohl bei ETFs wie auch bei aktiven Zielfonds, verschiedene ESG-Facetten analysiert und berücksichtigt werden. Durch diese Vorgehensweise können die Fonds kosteneffizient und ESG konform implementiert werden – wichtige Kriterien sowohl für Arbeitgeber als auch für deren Mitarbeiter bei der Ausgestaltung der bAV-Lösung. Auch in der rechtlichen Hülle der Fondslösung gibt es bei uns Flexibilität: Für kleine bis mittelgroße Pensionsvermögen kann auf etablierte DWS Publikumsfonds mit kosteneffizienten Anteilsklassen zurückgegriffen werden, während für größere bAV-Pläne die Umsetzung über speziell von der DWS für das Unternehmen aufgelegte Spezialfonds erfolgt. Im letzteren Fall kann der Arbeitgeber aktiv bei der Ausgestaltung der Anlagevorschriften des Spezialfonds mitwirken.

Baustein 2 – altersabhängige Allokationsgleitpfade (kurz „Gleitpfade“): Bei der Konstruktion dieser Gleitpfade schneiden wir das Lebenszyklusmodell passgenau auf das Risiko-Rendite-Profil des Arbeitgebers und seiner Mitarbeiter zu. Abhängig vom avisierten Renteneintrittsalter des Mitarbeiters oder alternativ der geplanten Auszahlungsphase nach Renteneintritt wird sein Depotvermögen in die Multi-Asset Fonds aufgeteilt. Grundsätzlich gilt: Hat der Mitarbeiter einen langen Anlagehorizont bis zum Renteneintritt oder bis zum Beginn der Auszahlungsphase, ist seine Portfolioallokation in seinem Mitarbeiterdepot chancenorientiert. Ab einem gewissen Zeitpunkt wird die Allokation in seinem Mitarbeiterdepot dann sukzessive konservativer ausgerichtet. Die genaue Parametrisierung des oder der Gleitpfad(e) erarbeiten wir in enger Abstimmung mit dem Arbeitgeber. Um die Risiko-Rendite-Eigenschaften der einzelnen Gleitpfadstrategien klar herauszuarbeiten und als Grundlage für eine fundierte Entscheidung, verwenden wir zukunftsgerichtete Kapitalmarktsimulationen, auch Monte-Carlo Simulationen genannt, und historische Stressszenarien. Bei den zukunftsgerichteten Kapitalmarktsimulationen kommen die langfristigen Kapitalmarkteinschätzungen für die jeweiligen Anlageklassen zum Einsatz, während bei den historischen Stressszenarien die großen Kapitalmarkteinbrüche seit 1950 auf den Gleitpfad angewendet werden. Die Ergebnisse dieser Analysen ermöglichen es dem Unternehmen, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, welche Gleitpfadstrategie oder -strategien für das Unternehmen und seine Mitarbeiter am besten geeignet sind. 

Das DWS-Lebenszyklusmodell ist eine flexible und effiziente Kapitalanlagelösung für die wertpapiergebundene Direktzusage

Durch die Kombination unserer attraktiven Multi-Asset Fondslösungen und den von uns entwickelten altersabhängigen Allokationsgleitpfaden können die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter sowie die Risiken für den Arbeitgeber optimal berücksichtigt werden. Durch zukunftsgerichtete Kapitalmarktsimulationen und die Betrachtung historischer Stressszenarien ermöglichen wir dem Unternehmen eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die konkrete Ausgestaltung seines Lebenszyklusmodells. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz können wir bei gleichzeitig breiter Streuung der Anlageklassen berücksichtigen - zwei wichtige Aspekte für Mitarbeiter und Unternehmen. In einer Zeit, in der die Kapitalmärkte weiterhin dynamisch bleiben, ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern eine breit diversifizierte und unter Risiko-Return Aspekten optimierte und somit robuste bAV-Lösung anbieten. Eine solche bAV-Lösung trägt zur Gewinnung neuer und Bindung bestehender Mitarbeiter an den Arbeitgeber bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Sicherheit der Mitarbeiter im Ruhestand.

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1. Die Höhe der Garantie bei einer boLZ ist Gegenstand aktueller Diskussionen auf dem Fachparkett. Gesetzlich ist die Höhe nicht definiert und aktuell gibt es hierzu noch keine Rechtsprechung. In der Praxis gibt es Pensionszusagen, die nur ein Garantieniveau von 80% der eingezahlten Beiträge und keine Beitragsgarantie vorsehen.

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