In Kürze

Die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung enthalten Vorgaben für die wirtschaftliche Entwicklung, die gesellschaftliche Inklusion und einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Sie gelten in Industrie und Entwicklungsstaaten gleichermaßen. Daher bieten sie einen wichtigen Rahmen für Staaten, Unternehmen und Anleger. Institutionelle Anleger sollten sich insbesondere dafür interessieren, welche Risiken und Chancen diese Ziele für ihre bestehenden Anlagen mit sich bringen und welche neuen Anlagechancen sie eröffnen.

Im Hinblick auf China wären zum Beispiel der starke politische Wille zur Förderung umweltfreundlicher, bezahlbarer Energie (7. Ziel) sowie zum Schutz des Klimas (13. Ziel) und die diesbezüglichen Anreize zu berücksichtigen. Im vergangenen Jahr erreichten die chinesischen Investitionen in grüne Energien die Schwelle von 130 Mrd. US-Dollar. Das ist mehr als das Doppelte der Investitionen der USA, Chinas größtem Rivalen, und entspricht 40 Prozent der globalen Investitionen in umweltfreundliche Energien (BNEF 2018). Derartige Chancen sind nicht auf Asien beschränkt. Auch in den USA findet ein Umbau des Stromerzeugungssektors
statt, insbesondere bei der gewerblichen Verteilung von Sonnen- und Windenergie.

Diese Anlagegelegenheiten kommen zu einem guten Zeitpunkt, da immer mehr Investoren weltweit Verpflichtungen in Bezug auf CO2-Emissionen eingehen und bestrebt sind, ihre Allokationen in den einzelnen UN-Zielen zu erhöhen. 
Die verfügbaren Anlageinstrumente zur Förderung bestimmter Ziele sind jedoch häufig auf den Private-Equityoder Schuldtitelbereich beschränkt, z.B. in Zusammenhang mit Grundbedürfnissen wie der Bekämpfung von Armut und Hunger. Derzeit werden Investitionen, die diesen Zielen entsprechen, in der Regel von Mikrokreditinstituten und Entwicklungsbanken getragen. Der Umfang derartiger Anlagechancen ist nicht ausreichend für große Institutionen.

Das könnte der Grund dafür sein, dass institutionelle Anleger sich zunehmend auf das Anlagespektrum der börsennotierten Aktien und Anleihen konzentrieren, die in
bestimmten Bereichen die Verfolgung diverser UN-Ziele ermöglichen. Mit Hilfe von MSCI-Daten können Investoren einschätzen, ob börsennotierte Unternehmen eines oder mehrere der UN-Nachhaltigkeitsziele verfolgen. Die DWS analysierte mehrere führende Aktienindizes, um zu beurteilen, in welchem Umfang das jeweilige Anlagespektrum einen Beitrag leistet. Als Beitrag galt hier, wenn zumindest
ein Teil des Umsatzes aus Produkten und Dienstleistungen stammt, die mit den UN-Zielen verbunden sind. Das Ergebnis der Analyse: Von allen untersuchten Aktienindizes leistete weniger als die Hälfte der Basisunternehmen einen
positiven Beitrag im Sinne der UN-Ziele, während sich bei rund 70 Prozent aller weltweit notierten Unternehmen der nachhaltige Umsatzanteil auf weniger als 10 Prozent beläuft. Setzt man die Schwelle für im Sinne der UN-Ziele erwirtschaftete Erträge bei einem Viertel der Erlöse fest, resultieren rund 500 Firmen, siehe Abbildung 1. Diese konzentrieren sich in der Regel auf die Sektoren alternative Energiequellen, Energieeffizienz und Gesundheitswesen. Unterrepräsentiert sind dagegen die Bereiche Bildung (Ziel 4), bezahlbarer Wohnraum (Ziel 11) und Leben unter Wasser (Ziel 14).

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